GESTRANDET

Ein Besuch auf der griechischen Insel Samos. Bild und Text für die Süddeutsche Zeitung. Geflüchtete auf Samos: Gestrandet - SZ.de (sueddeutsche.de)

MEXEL

“Im Camp gibt es nichts zu tun. Ich arbeite bei Samos Volunteers, um mich abzulenken und mein Englisch zu verbessern.”

RAFAT

„Ich habe meinen Pass, aber Europa habe ich noch immer nicht gesehen.“

„Auf Samos lebe ich seit fast vier Jahren. Nach drei Jahren in den Lagern und zwei Ablehnungen bekam ich einen positiven Asylbescheid und konnte eine eigene Wohnung suchen. Zur Zeit arbeite ich auf einer Farm. Meine Jobs auf Baustellen musste ich aufgeben, da ich für acht Stunden Arbeit nur 30 Euro Lohn erhielt und nur im Sommer arbeiten konnte. Aus meinem Heimatland Syrien bin ich 2011 geflohen, als der Krieg ausgebrochen ist. Ein paar Jahre habe ich in Libanon verbracht, doch dann hab ich mich entschieden, über die Türkei nach Griechenland zu gehen. Sieben Versuche habe ich gebraucht, weil die Küstenwache uns jedes Mal zurückgebracht hat. Bei drei Versuchen wären wir fast ertrunken.“

DAVID (NAME GEÄNDERT)

„Es ist ein Geflüchtetenleben, aber vielleicht sollten wir ein paar Dinge haben, die ermutigender sind. Ich weiß nicht, ob es eine Bestrafung ist oder nur eine Art, uns zu zeigen, dass wir nur Geflüchtete sind – Fremde in diesem Land.“

„Für uns Asylsuchende aus Afrika ist es schwierig. Vielleicht, weil es in Sierra Leone keinen Krieg gibt und unser Asylprozess deswegen nicht ernst genommen wird. Sie halten dich hier bis zu zwölf Monate fest, ohne Informationen. Es gibt keine Jobs, und wir sind eingesperrt in einem großen Käfig. Du kannst nur warten, bis die Behörden über dein Schicksal entscheiden. Ich fühle mich wie ein Gefangener.”

Roqia und Khadija

„Wir sind nach Europa gekommen, weil unsere Kinder zur Schule gehen sollen.“

Khadija: „Wir beide können unsere Sprache Farsi nicht schreiben und ich auch nicht lesen. Für uns ist es das erste Mal, dass wir lernen dürfen. Und wir lieben es.

SEVI GIOFKOU

„Was hier passiert ist, wird in ein paar Jahren in den Geschichtsbüchern Griechenlands stehen.“

“Die Verteilung von Geflüchteten in Europa ist ungerecht, weil die Insel nie ihr Ziel war. Sogar für die Einheimischen ist es schwer, einen Job zu finden.”